Der Forschungscampus Flexible Elektrische Netze FEN begleitet den „Feldtest Deutschland“ und übernimmt die Kommunikation der Projektaktivitäten und -ergebnisse an Industrie und Wissenschaft.
Der Forschungscampus Flexible Elektrische Netze FEN begleitet den „Feldtest Deutschland“ und übernimmt die Kommunikation der Projektaktivitäten und -ergebnisse an Industrie und Wissenschaft.
Der Energiesektor steht vor einem hohen Bedarf an Flexibilität – nicht nur im Zuge der Automatisierung und Digitalisierung, sondern auch auf Grund der Integration von erneuerbaren und dezentralen Energien sowie dem Zusammenschluss von elekektrischen und thermischen Domänen. Im EU-Projekt „FISMEP“ (FIWARE for Smart Energy Platform) wird deshalb eine cloudbasierte, serviceorientierte Open-Source-Softwareplattform entwickelt, die eine effiziente, nachhaltige und automatisierte Energieversorgung von Einzelgebäuden bis hin zu Kommunen ermöglicht. Unter der Koordination der RWTH Aachen University arbeiten insgesamt sieben Partner aus der deutschen, rumänischen und schwedischen Forschung und Industrie gemeinsam an einer Smart-Energy-Lösung, die neue und interoperable Möglichkeiten im Bereich des Verteilernetzmanagements eröffnet: Neben einem modernen Energiesystem, das sich am Konzept der „Smart City“ orientiert, soll das Open-Source-Prinzip eine Anbindung externer Akteure wie beispielsweise Produzenten und Konsumenten ermöglichen. Dadurch können innovative Energiedienstleistungen und Geschäftsideen schnell und einfach in die Plattform integriert und flexibel über diese bereitgestellt werden.
FISMEP verfolgt einen interdisziplinären Forschungsansatz, der die Fachbereiche Energie, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sowie Sozialwissenschaft inkludiert. Um die ökologischen Vorteile der Plattform im Hinblick auf das Energiesystem zu zeigen und das Wissen aus den drei Fachgebieten optimal zu nutzen, werden drei Feldtests in Schweden, Rumänien und Deutschland durchgeführt. Hier werden konkrete Anwendungsfälle der FISMEP-Plattform demonstriert, bei denen insbesondere die Kriterien Energieeffizienz, Leistung und nutzerspezifische Anpassung im Fokus stehen.
Forschungscampus Flexible Elektrische Netze FEN leitet zusammen mit dem Institute for Automation of Complex Power Systems (ACS) der RWTH Aachen den „Feldtest Deutschland“. Hier wird zunächst an der Automatisierung des MVDC Forschungsnetz gearbeitet. Dieses Mittelspannungsverteilnetz (MV), das ausschließlich auf Gleichspannung (DC) basiert, wird im Rahmen des Forschungscampus FEN entwickelt. Zusätzlich werden Wechselstrom (AC)-Schnittstellen mitberücksichtigt, um eine Automatisierungsarchitektur für hybride Verteilernetze mit koexistierenden Abschnitten in DC und AC zu entwickeln. Im Anschluss wird diese Automatisierung des Forschungsnetzes in der FISMEP-Cloud-Plattform virtualisiert und schließlich auf dem RWTH Campus zur Demonstration und Evaluation in den Testbetrieb gehen.
Darüber hinaus leitet die FEN GmbH im Namen des Forschungscampus FEN das Arbeitspaket „Verbreitung und Verwertung“ und kommuniziert alle Projektaktivitäten und -ergebnisse an die Industrie und Wissenschaft. Dies wird unter anderem mit der FISMEP-Projekt-Webseite, die während der gesamten Projektlaufzeit aktualisiert wird und somit alle wichtigen Informationen für die breite Öffentlichkeit zugängig macht, umgesetzt. Das übergeordnete Ziel ist es, Stakeholder auf internationaler Ebene zu gewinnen und insbesondere eine breite Nutzung der Ergebnisse durch KMUs zu erzielen, die von den Open-Source-Lösungen profitieren werden.
Das EU-Projekt FISMEP wird im Rahmen der Initiative ERA-Net Smart Grids Plus und mit Unterstützung des Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union mit einer Gesamtsumme von rund 2,9 Millionen Euro gefördert. Auf deutscher Seite wird die Initiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. FISMEP startet am 1. Dezember 2017 mit einer Gesamtlaufzeit von drei Jahren.
Projektpartner:
Projekt-Webseite: www.fismep.eu