Ausbau der Verteilnetze kann günstiger werden
Das Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft, IAEW, der RWTH erarbeitete gemeinsam mit weiteren Partnern im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energien, BMWi, eine Studie mit dem Titel „Moderne Verteilernetze für Deutschland“, die jetzt veröffentlicht wurde.
Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit dem Bonner Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting GmbH und dem Oldenburger Institut für Informatik. Mit ihr soll der Netzausbaubedarf in deutschen Verteilernetzen als Folge des Zubaus Erneuerbarer Energien-Anlagen quantifiziert sowie innovative Planungskonzepte und smarte Netztechnologien bewertet werden. „Die Studie zeigt, dass der Kostenanstieg in Verteilernetzen durch diese Planungskonzepte und Netztechnologien maßgeblich gesenkt werden kann“, betont Professor Albert Moser, Leiter des IAEW.
Mit herkömmlichen Planungsgrundsätzen müssen bis 2032 – je nach Geschwindigkeit des EE-Zubaus – für 130.000 bis 280.000 zusätzliche Leitungskilometer zwischen 23 und 49 Milliarden Euro in die Verteilernetze investiert werden. Dieser Bedarf fällt zum größten Teil in den kommenden zehn Jahren an und führt zu einer Erhöhung der jährlichen Netzkosten von bis zu 20 Prozent. „Davon sind allerdings die Verteilernetze sehr unterschiedlich betroffen. In einigen kann der Ausbaubedarf auch bis zu 70 Prozent betragen“, fügt Moser hinzu.
Verteilernetzbetreiber sind nun gefragt: „Die netzspezifische Ausgestaltung dieser Planungskonzepte sollten durch die Betreiber erfolgen. Die Regulierung muss allerdings auch deren optimale Umsetzung fördern und die Heterogenität der Verteilernetze ausreichend belastbar abbilden“, so der RWTH-Professor.