Im Gespräch mit “Research & News” des E.ON ERC erläutert der Jury-Vorsitzende Professor Henning Kagermann, acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, Hintergründe der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft“.
Im Gespräch mit “Research & News” des E.ON ERC erläutert der Jury-Vorsitzende Professor Henning Kagermann, acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, Hintergründe der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft“.
Im Gespräch mit “Research & News” des E.ON ERC erläutert der Jury-Vorsitzende Professor Henning Kagermann Hintergründe der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft“ und nennt die wesentlichen Gründe für die Entscheidung zugunsten des RWTH-Projekts „Elektrische Netze der Zukunft“.
Redaktion:
Herr Professor Kagermann, was genau ist die Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft“ und welche Ziele werden damit verfolgt?
Prof. Kagermann:
Im Rahmen der Hightech-Strategie hat die Bundesregierung fünf Bedarfsfelder benannt: Gesundheit und Ernährung, Klima und Energie, Sicherheit, Mobilität der Zukunft sowie Kommunikation. Die von der Bundesregierung aufgelegte Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft“ soll die langfristige Zusammenarbeit von Hochschulen, Forschungsinstituten und Wirtschaftsunternehmen in diesen Themenfelder fördern. Ziel ist es, die Kompetenzen und Aktivitäten von Wissenschaft und Wirtschaft in den fünf Bedarfsfeldern zusammenzuführen. Die Partner gründen einen gemeinsamen Forschungscampus und bearbeiten ein komplexes Forschungsthema. Diese langfristigen Projekte unterstützt die Bundesregierung für maximal 15 Jahre mit Fördermitteln von bis zu zwei Millionen Euro pro Jahr. Hinzu kommen erhebliche Eigenbeiträge der kooperierenden Forschungscampus-Partner.
Redaktion: Die von Ihnen geleitete Jury hat aus rund 90 qualifizierten Anträgen unter anderem das Projekt „Elektrische Netze der Zukunft“ der RWTH Aachen als förderwürdig ausgewählt. Was waren die ausschlaggebenden Gründe für diese Entscheidung?
Prof. Kagermann:
Bei so vielen guten Anträgen war die Wahl nicht einfach. Wir konnten uns jedoch schnell auf zehn Projekte verständigen. Ausschlaggebend für die Auswahl des Projektes „Elektrische Netze der Zukunft“ waren drei Gründe, die sich mit den Begriffen Relevanz, Kompatibilität und Konsortium zusammenfassen lassen. Die Relevanz des Themas lag für uns auf der Hand. Für das Gelingen der Energiewende spielen Energieeffizienz, Stromnetze und Energiespeicher eine zentrale Rolle. Das Projekt der RWTH Aachen adressiert alle drei Faktoren und zeigt dabei mit Blick auf Wirkungsgrad und Kosten das große Potenzial von Gleichstrom auf. Ein interessanter Ansatz, der aus unserer Sicht weiter verfolgt werden sollte. Allerdings ist dabei die Kompatibilität des neuen technologischen Wegs mit der bestehenden Infrastruktur wichtig. Es ist nicht machbar, das bestehende Netz komplett zu ersetzen. Es war für die Jury ein wichtiger Pluspunkt, dass die Kompatibilität, sprich die Schnittstelle zwischen Wechselstrom und Gleichstrom im Projekt berücksichtigt wird. Schließlich überzeugte uns die Breite und die Kompetenz des Konsortiums.
Zur Person:
Henning Kagermann, habilitierter Physiker und ehemaliger Vorstandssprecher der SAP, ist seit 2009 Präsident von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. Die gemeinwohlorientierte, von Bund und Ländern geförderte Mitgliederakademie berät Politik und Gesellschaft in technologischen und technologiepolitischen Fragestellungen. Als Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität, Sprecher der Promotorengruppe Kommunikation der Forschungsunion sowie des Steuerkreises des Innovationsdialogs zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft treibt Henning Kagermann wichtige Zukunftsprojekte, wie Elektromobilität und Industrie 4.0, voran. Er war Vorsitzender der Jury zur Auswahl der Bewerbungen im Rahmen der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen des BMBF“.